Wir liessen bis zur Halbzeit nur vier Körbe zu, konnten aber im Gegenzug nur zwei Körbe erzielen. Wir fanden nicht wirklich ins Spiel. In der zweiten Halbzeit verschlechterten wir uns dann sowohl hinten als auch vorne und die Grindelner nutzten dies abgeklärt aus. Mit einer beeindruckenden Trefferquote watschten sie uns ab und zogen mit 9:3 respektive 10:4 deutlich davon. Ab diesem Augenblick begannen wir dann Korbball zu spielen, was diese Saison zu einer unseren grössten Schwächen gehört: Zum Zeitpunkt, wo das Spiel bereits entschieden ist, können wir unseren Kopf befreien und spielen, als wären wir im Training. Vielleicht lag es auch daran, dass unser Gegner, den Sieg sicher in der Tasche, ein wenig nachliess. Wir waren nun in der Lage offensiv kreativer und mutiger aufzutreten – dies änderte jedoch nichts mehr an der Tatsache, dass das Spiel verloren ging. Grindel zeigte sich von den bisherigen Gegnern bisher am beständigsten und von A bis Z souverän. Zu keinem Zeitpunkt liessen sie sich aus dem Konzept bringen und gewannen dieses Spiel mehr als verdient.
Madiswil – Pieterlen 9:9 (5:4)
Natürlich waren aufgrund der vorherigen Niederlage angefressen. Mit Pieterlen, dem amtieren Schweizermeister und ETF-Sieger, wartete ein nicht minderer Gegner. Auch die Seeländer traten mit den altbekannten Gesichtern an. Der Korbverlauf dieses Spiels las sich wie zwei Kapitel. Das erste Kapitel entsprach der ersten Halbzeit, in der wir vorlegten und Pieterlen stets auszugleichen vermochte (1:1, 2:1, 2:2, 3:2, 3:3, 4:3, 4:4, 5:4) und das zweite Kapitel entsprach folglich der zweiten Halbzeit, in dem die Rollen getauscht wurden: Pieterlen ging in Führung und wir schafften es stets den Ausgleich zu erzielen (5:5, 5:6, 6:6, 6:7, 7:7, 7:8, 8:8, 8:9, 9:9). Es war dies die sicherlich beste Leistung der bisherigen Meisterschaft, denn gegen Pieterlen muss man nicht punkten, man darf. Und es war womöglich genau dieser Punkt, der uns half, unbeschwert zu spielen und an uns zu glauben. Vieles, was uns in den vorherigen Spielen nicht gelang, funktionierte. Dazu kam, dass die Seeländer nie vollends ihren Rhythmus fanden. Ob dies an uns oder ihnen selbst lag, wird hier offengelassen. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist, dass sich die Breite unserer Mannschaft auszahlte: fünf verschiedene Spieler konnten sich mindestens einen Korb gutschreiben lassen. Dieses Unentschieden gab und gibt uns Selbstvertrauen. Für uns definitiv ein gewonnener Punkt.
Altnau-Kreuzlingen – Madiswil 11:6 (6:4)
Die Thurgauer reisten nur sieben Spielern an und so hatte jeder der Spieler bereits vor dem letzten Spiel gegen uns viel Spielzeit erhalten. Für uns war klar, wie wir spielen mussten und wir versuchten von der ersten Minute an, dies umzusetzen. Dass unser Gegner nun aber nicht so spielte wie erwartet, irritierte uns aber dann doch sehr, denn sie suchten weder die Mitte, noch spielten sie schnell. Im Gegenteil: In den ganzen 40 Minuten des Spiels rannten oder joggten die Thurgauer nie in den Angriff. Sie liefen. Und die höchstwahrscheinlich, da sich die Kräfte womöglich dem Ende neigten. Sobald ihr Angriff bei uns ankam, ging der Ball zwei- dreimal durch die Reihen und anschliessend kam ein Distanzwurf, der zu unserem Leid zu oft den Ball in den Korb fand. Schnell führte Altnau-Kreuzlingen mit drei Körben Vorsprung, welchem wir dann im Verlauf des Spiels ständig hinterher rannten (3:0, 4:1, 5:2, 7:4, 8:5, 9:6). Das Spiel unseres Gegners verhielt sich umgekehrt proportional. Je langsamer, und für uns auch langweiliger, sie angriffen, umso effizienter waren sie im Abschluss. Dass ihnen trotz (und dies ist keinesfalls beleidigend gemeint) ihres furchtbar eintönigem und träge wirkenden Spiel so viel gelang, war für uns extrem zermürbend. Denn unsere Würfe fanden einfach nicht den Weg in den Korb. Drei vergebene Korbleger und vier vergebene Freiwürfe sind nur die Würfe, die wir mitgezählt haben. Es gelang uns nichts – unserem Gegner praktisch alles. Das Spiel ging schlussendlich mit 11:6 verloren.
Fazit:
3 Punkte und der zweitletzte Platz. Es sah schon rosiger aus. Die Schlussrunde wird entscheiden, wo wir am Ende dieser skurrilen Meisterschaft stehen. Wir haben es immer noch in den eigenen Händen, in welche Richtung es gehen wird. In der vorderen Hälfte der Rangliste ist alles so offen, wie lang nicht mehr. Und genau so verhält es sich mit der hinteren Hälfte der Rangliste: Wer absteigen wird, wird sich erst an der Schlussrunde zeigen. Der TV Madiswil ist seit über 20 Jahren in der höchsten Spielklasse. Und wir werden alles dafür tun, dass diese Zahl noch wachsen kann und wird.