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- Kategorie: Wintermeisterschaft
- By Joel Geiser
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STV Cup Korbball Halle 2015/2016
Der Schweizer Korbball Cup begann noch im letzten Jahr mit Wikon als ersten Gegner. Ohne grosse Probleme gewannen wir gegen die Luzerner souverän mit 19:10. Der nächste Gegner war Meltingen. Dass die Solothurner gefährlich und nicht zu unterschätzen sind, wussten wir bereits aus der NLA
Saison als wir uns gegen sie schwerer taten als uns lieb war. In 40 Minuten Spielzeit fielen stolze 37 Körbe – ein wahres Schützenfest – mit dem besseren Ausgang für uns, denn wir gewannen mit 21:16. Die Messlatte wurde nach diesem Spiel entsprechend höher und mit Bachs wartete der nächste
Kontrahent, den es zu bezwingen galt.
Der Schweizer Korbball Cup begann noch im letzten Jahr mit Wikon als ersten Gegner. Ohne grosse Probleme gewannen wir gegen die Luzerner souverän mit 19:10. Der nächste Gegner war Meltingen. Dass die Solothurner gefährlich und nicht zu unterschätzen sind, wussten wir bereits aus der NLA
Saison als wir uns gegen sie schwerer taten als uns lieb war. In 40 Minuten Spielzeit fielen stolze 37 Körbe – ein wahres Schützenfest – mit dem besseren Ausgang für uns, denn wir gewannen mit 21:16. Die Messlatte wurde nach diesem Spiel entsprechend höher und mit Bachs wartete der nächste
Kontrahent, den es zu bezwingen galt.
Die Zürcher haben ein ähnlich breites Kader wie wir und sind sowohl defensiv wie auch offensiv brandgefährlich. In den letzten Jahren taten wir uns gegen sie immer schwer und verloren sowohl im Cup als auch in der NLA Saison. Mit einem leicht dezimierten Kader traten wir gegen sie an und wie erwartet wurde das Spiel extrem intensiv und kräftezerrend.
Während fast der ganzen Spielzeit liefen wir einem Rückstand hinterher, konnten aber dank unserem Kampfgeist in den letzten Minuten ausgleichen und sogar kurz vor Schluss dank einem Abschluss für die Geschichtsbücher in Führung gehen. Ein grosser Dank geht hier an die zahlreichen Zuschauer, die die Halle zu einem Tollhaus gemacht haben, immer an uns geglaubt haben und dementsprechend mitgefiebert und uns angefeuert haben. Merci! In diesem Match führten wir nur einmal und zwar am Schluss - der Endstand dieses Spieles lautete 15:14 für Madiswil. Der erste Halbfinaleinzug seit Jahren war Realität.
Im Halbfinal wartete kein geringerer Gegner als Pieterlen, die sich über die letzten Jahre hinweg immer wieder souverän an diesen Endspieltag kämpfen konnten. Die andere Halbfinalpaarung war Neuenkirch (LU) gegen die Bodenseevereinigung Altnau-Kreuzlingen. Am Samstag, dem 5. März 2016, waren In Moosseedorf die Halbfinal und Finalspiele der Männer wie auch den Frauen. Bei den Frauen war Täuffelen, die in den letzten Jahren extrem erfolgreich waren, der Topfavorit.
Halbfinal: Madiswil (BE) – Pieterlen (BE)
Kurz nach dem Mittag standen wir Pieterlen gegenüber. Die taktische Marschrichtung war uns allen bekannt und dennoch war es uns gleichwohl auch wichtig dieses hart erkämpfte Spiel und Privileg geniessen zu können. Die Seeländer starteten gewohnt diszipliniert und mit gut eingeübten Spielzügen, welche wir jedoch noch in der ersten Halbzeit durchschauten und mehr oder weniger gut neutralisieren konnten. Die erste Halbzeit war ein offener Schlagabtausch. Obwohl unser Gegner immer wieder vorlegen konnte, hatten wir immer die passende Antwort auf Lager. Unsere Wurfauswahl war gut und die Trefferquote sogar noch besser. Gerade dieser Schlagabtausch führte dazu, dass die Emotionen höher kochten und beidseitig wurden Spieler mit Zweiminutenstrafen auf die Bank geschickt. Erwähnenswert hierbei ist, dass obwohl mir mehr als Pieterlen in Unterzahl waren, gut mitspielen konnten und so waren wir zur Halbzeit „nur“ mit einem Korb im Rückstand. Dieser Halbzeitstand ging einerseits in Ordnung, wussten wir doch wie stark unser Gegner war und andererseits fühlten wir, dass mehr möglich wäre. Mit der Zuversicht, dass wir gewinnen können, stiegen wir in die zweite Halbzeit ein. Beflügelt durch unsere Motivation drehten wir das Spiel und wir erspielten uns die Führung. Pieterlen hatte damit zu kämpfen und man merkte, dass sie nicht ihrem Spielplan folgen konnten. Je länger je mehr sah man, dass sie ungeduldiger und unzufriedener wurden. Folglich hatte ihr Spiel nicht mehr die Qualität inne, die man von ihnen üblicherweise kennt und erwartet. Erst in den Schlussminuten fanden sie ein wenig mehr ins Spiel zurück, doch zu diesem Zeitpunkt war es schon zu spät. Mit einer ausserordentlichen Leistung bezwangen wir den aktuellen Schweizermeister mit 15:13. Die Freude war gross und das nicht nur bei den zahlreich mitgereisten Fans, die uns wieder lautstark unterstützten. In der anderen Halbfinalpaarung konnte sich Neuenkirch mit 15:14 durchsetzen. Der kleine Final um Bronze und Leder wurde durch Pieterlen und Altnau-Kreuzlingen ausgetragen. Pieterlen konnte sich in diesem Spiel durchsetzen und gewann absolut verdient mit 17:13.
Final: Madiswil (BE) – Neuenkirch (LU) Nach einer mehrstündigen Pause wurde das Spiel um Gold und Silber durch Neuenkirch und uns ausgetragen. Wir starteten verhalten ins Spiel und konnten nicht mehr so souverän auftrumpfen wie auch schon. Der Siegeswille und die taktische Umsetzung spürte man bei Neuenkirch um einiges besser und so spielten sie auch - im Abschluss entschlossen und in der Verteidigung souverän. Auch in diesem Spiel lagen wir schnell zurück und wir konnten unsere Distanzschützen nicht mehr so einsetzen wie wir es gerne gehabt hätten. In dieser Situation waren wir aber nicht das erste Mal und es spornte uns an – wir wollten und mussten irgendwie wieder ins Spiel zurückfinden. Während der ersten Halbzeit führte Neuenkirch zwar ständig, sie konnten sich aber nicht mit einem zwingenden Vorsprung absetzen. Wie auch schon im Halbfinal lagen wir zum Halbzeitpfiff zurück. Mit einer taktischen Umstellung und frischen Spieler wollten wir den Weg zurück ins Spiel finden und obwohl Neuenkirch nach Wiederanpfiff gleich wieder vorlegen konnten, gaben wir uns nicht auf. Als wir mit fünf Körben zurücklagen, und eigentlich schon alles verloren schien, legten wir alles was wir hatten in die Waagschale. Unser Konzept des kontrolliert-aufbauenden Spiel wurde über den Haufen geworfen und jetzt galt es diesen immensen Rückstand mit schnellen Angriffen aufzuholen – etwas anderes blieb uns nicht übrig. Und was wir in den Schlussminuten zeigten, war eine Demonstration von Power-Korbball. Sobald wir wieder in Ballbesitz waren preschten wir nach vorne und suchten den schnellen Abschluss. Neuenkirchs Führung schwand dahin und wir konnten tatsächlich in der letzten Minute den Ausgleich erzielen. Die Dreifachturnhalle in Moosseedorf bebte. Das in den Anfangsminuten noch mehrheitlich unattraktive Spiel entwickelte sich regelrecht zu einem Krimi. 15:15 stand es nach den regulären 40 Spielminuten. Angestachelt dadurch, dass wir uns zurückkämpfen konnten, wollten wir jetzt den Sieg. Es wurden nun zweimal fünf Minuten (2x 5‘) Verlängerung gespielt. Den Drive und die Dynamik, die wir in den Schlussminuten entwickelten, wurde aber durch den Unterbruch gestoppt. Zu unserem Leidwesen spielte aber Neuenkirch so souverän – wie bereits 40 Minuten davor – weiter. Die Luzerner gingen wieder in Führung, die wir trotz grossem Einsatz nicht noch einmal wettmachen konnten. Das Spiel ging mit 17:18 n.V. verloren. Der Frust sass am Anfang zwar tief, aber wir konnten (und mussten) mit unserer Leistung über die
Cupsaison 2015/16 zufrieden sein. Mit Neuenkirch zuoberst auf dem Treppchen stand sicher ein würdiger Sieger. Die langjährige Freundschaft zu dieser fairen Mannschaft machte es für uns ein bisschen einfacher. An dieser Stelle möchte ich, und im Namen des ganzen Turnvereins Madiswil, dem neuen Cupsieger noch einmal herzlich gratulieren. Wir sehen uns aber sicherlich nächstes Jahr wieder.
Einen grossen Dank möchte ich an dieser Stelle noch an unsere Fans aussprechen, welche uns immer unterstützten und anfeuerten. Und auch die Schiedsrichtergespanne, die an diesem Tag die Partien leiteten, zeigten eine sehr gute Leistung. Als Spieler, der während des Spiel emotional geladen ist, ist man zwar nicht immer mit den Schiedsrichterentscheidungen einverstanden, doch im Nachhinein muss festgehalten werden, dass ihre Entscheidungen im Grossen und Ganzen absolut vertretbar und
konsequent waren.
Das war sie also – die Cupsaison 2015/2016, die mit der Silbermedaille gekrönt wurde – die erste Cup-Medaille seit Jahren für den TV Madiswil. Wir haben nun Blut geleckt und werden in der nächsten Cupsaison wieder nach den Sternen greifen. Verlasst euch drauf.